EWS
Erziehungswissenschaftliches Studium
Vorlesung
gemäß LPO I § 36 (2) 3. a):
"Religion/Religionen als pädagogisch-anthropologische Realität"
und für Hörerinnen und Hörer aller Fakultäten
Professor
Dr.theol. August Jilek
Wenn
Gottesbilder nicht mehr stimmen:
Gebet und Liturgie
angesichts modernen Wissens um Kosmos, Leben und biblische Überlieferung
Teil 2
Zeit: 2 std.
- Blockveranstaltung
Termin-Absprache:
Freitag, 15. April 2011, 09.00 s.t.
Ort: Lehrstuhl-Zimmer Landshuter Straße 4 (Altes Finanzamt)
1. Stock, Zi.Nr. 121
Ort der Lehrveranstaltung: ZH 8
Selbstverständlich kann ein Leistungs-Nachweis erworben werden.
Kommentar
Gebet
und Liturgie erfolgen nicht abseits zeitgenössischen Wissens und
zeitgenössischer Strömungen.
Erstes
Beispiel
Nicht nur, aber gerade auch in jüdisch-christlicher Gläubigkeit
spielen "Gebote" und "Verbote" eine bedeutende Rolle:
als Richtschnur für die Gestaltung menschlichen Lebens.
Frage: Wie kommen Menschen dazu, solche Lebens-Regeln als Gebote "Gottes"
auszugeben?
Zweites
Beispiel
"Gebote" und "Verbote" einerseits
und "Gottes"-Vorstellungen andererseits hängen eng miteinander
zusammen.
Problem: Manche Gottes-Vorstellungen vergangener Tage erweisen sich (angesichts
modernen Lebens-Wissens) als korrekturbedürftig oder gar als überhaupt
nicht mehr vertretbar.
Frage: Wie steht es dann um Lebens-Regeln, die in Verbindung mit solchen
(inzwischen überholten) Gottes-Vorstellungen bisher für "Gottes"
Gebote gehalten oder als solche ausgegeben wurden?
Drittes
Beispiel
Verstöße
gegen "Gottes" Gebote oder Verbote ziehen "Strafen"
nach sich. Die Geschichte der römisch-katholischen Kirche ist voll
von entsprechenden Beispielen: angefangen von kirchlicher Lehre bis zu
verschiedenen Formen so genannter "Buß"-Praxis.
Frage: Was von alledem hält einer kritischen Überprüfung
stand - zumindest heute, vielleicht aber auch noch morgen?
Viertes
Beispiel
"Vergebung"
hat eine zentrale Stellung: in jüdischer Gläubigkeit ebenso
wie in der Verkündigung Jesu von Nazareth und seither in christlicher
Gläubigkeit.
Allerdings: Formen, Art und "Maß" von "Vergebung"
haben in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche tief gehende
Veränderungen erfahren.
Frage: Was davon kann (angesichts modernen Lebens-Wissens) heutzutage
noch mit überzeugenden Gründen beibehalten und an die nachkommenden
Generationen weitergegeben werden?
Fünftes
Beispiel
"Ablass":
vor Jahren längst für "abgewickelt" gehalten, inzwischen
nicht nur wieder neu belebt, sondern sogar nachhaltig gefördert -
durch Johannes Paul II. ebenso wie durch Benedikt XVI.
Frage:
Lassen sich sachliche und verantwortbare Klärungen bezüglich
der römisch-katholischen Ablass-Praxis finden?
Solchen
und ähnlichen Fragen und Überlegungen wird die Lehrveranstaltung
nachgehen. Sie wird so gestaltet, dass sie auch für
Hörerinnen und Hörer ohne theologische Vorkenntnisse verständlich
ist.
Anmeldung
zur Lehrveranstaltung
per eMail an: prof.a.jilek@os-liturgie.de
Hinweis:
Die Vorlesung gehört nicht zur geforderten Voraussetzung für
die Erteilung der kirchlichen Missio.
|